2012
8. Januar 2012 - Glühweinritt mit Silvana
Bereits früh am morgen kommen Silvana und Chanti in den Stall. Was wir heute wohl machen?
Nitka und ich bekommen eine extra Portion Heu und mampfen zufrieden, während Silvana und Chanti Sattel, Zaumzeug, Putzzeug, etc. nach draussen tragen. Das schöne rote Halfter für spezielle Anlässe wird mir angezogen, ich werde ausgiebig geputzt, die Spannung steigt. Endlich werde auch ich nach draussen geführt und sehe den Hänger: juhui, wir machen einen Ausflug!
Nitka und ich steigen voller Vorfreude brav in den Hänger und wir brausen los.
In Schleitheim angekommen, nach ca. 1.5 Stunden Fahrt, werden wir von Peter van der Gugten begrüsst. Er wird den Ritt nach Eggingen zum Reitertreff der VFD (Vereinigung Freizeitreiter/-fahrer Deutschland) führen. Um ca. 9 Uhr gehts los. Mit dabei ist auch Gert mit dem jungen Vollblutaraber Frisko, Silvia mit dem Vollblutaraber Flash und Peter mit dem Jungspund Issys-Kul, auch was Vollblütiges, was genau, weiss ich nicht mehr. Ich bin also das einzige Nicht-Vollblut in der Truppe, aber das macht mir gar nichts aus, ich zeige denen gerne, was ein Friese drauf hat.
Schon beim Abreiten fühle ich mich in der Gruppe sichtlich wohl. Ich laufe entspannt in der Mitte mit, neben mir meine Freundin Nitka. Es hat vorher tagelang geregnet und auch heute nieselt es ein bisschen. Die Böden sind recht aufgeweicht und Peter muss immer wieder nach alternativen Wegen schauen, wäre er doch so gerne mit uns einfach querfeldein über die Wiesen geritten.
So kommt es, dass wir uns plötzlich am Ende eines Weges befinden. Vor uns nur Dickicht, aber da müssen wir jetzt durch. Silvana steigt ab und führt mich durch das Gestrüpp, als plötzlich vor uns die Truppe anhält. Es gehe steil bergab und dann sei da noch ein Brüggli über den Bach... Nitka möchte sich das zuerst genau von der Distanz aus betrachten und steigt auf die Anhöhe. Na gut, nun bin ich und Silvana an der Reihe. Flash hat den Abstieg schon gemeistert, auch das Brüggli überquert und wartet auf der anderen Seite auf uns. Das können wir auch, meint Silvana, und ich folge ihr auf Schritt und Tritt. Es ist sehr rutschig, zum Glück habe ich die Old-Macs mit Stollen an. Ich muss das Berggeissli machen, damit ich um die engen Kurven komme, es gelingt mir ganz toll, ohne aus dem Gleichgewicht zu kommen. Auf dem Brüggli hat es neben mir nicht mehr viel Platz, aber ich bleibe ganz ruhig und schaue noch einmal zurück, ob nun Nitka nicht doch auch nachkommen möchte. Alle sind begeistert, wie gut ich das gemacht habe und loben mich. Ich bin ganz stolz! Die andern kommen auch nach. Nitka möchte lieber durch den Bach, nachdem sie auf dem Po den Hang runtergerutscht ist, das kann ich verstehen. Peter fragt Silvana, wie man mir beigebracht hat mit solche einer schönen Haltung zu laufen, und so brav an der Hand zu gehen. Silvana verweist auf meine Silvia, die hat das schon super gemacht!
In meinem Selbstbewusstsein weiter gestärkt durch dieses Abendteuer reiten wir weiter. Den Weg suchend, finden wir uns oberhalb eines Abhangs, der hinunter zum Bach führt, wieder. Peter entschliesst sich zur Erleichterung von Silvana, lieber einen Umweg zu reiten, um den Bach mittels einer Brücke zu überqueren. Wenn es so viel regnet, dann sei es nicht sinnvoll durch das Bachbeet zu laufen, da könnten wir stecken bleiben. Flash habe er bereits einmal vier Stunden ausbuddeln müssen. Ich bin froh, dass mir das erspart bleibt, solchen Nervenkitzel brauche ich dann auch wieder nicht.
Es geht flott weiter durch den Wald, über Hügel und auch Strassen entlang. Auch ein bisschen Trab darf nicht fehlen. Nitka und ich möchten nach unseren letzten Trainingswochen gerne zeigen, was wir können, doch die anderen wollen nicht schneller traben. Wow, sind wir fit!
Wir passieren die deutsch-schweizerische Grenze und reiten bis nach Eggingen, wo wir beim Reitertreff ankommen.
Nun werden wir angebunden und bekommen frisches Heu und unsere Menschen stärken sich bei selbstgemachter Gulaschsuppe und Glühwein. Ich werde wieder von allen gelobt: „endlich mal ein schöner Friese!“ und so weiter. Ich bin es mich ja gewohnt, nur Silvana scheint fast ein bisschen verlegen.
Nach dieser Stärkung gehen wir den Nachhauseweg an. Dieser führt uns grösstenteils über gute Wald- und Wiesenwege. Auf einer Anhöhe blicken wir hinunter ins Tal, während sich die Sonne den Weg durch die Wolken bahnt. Was für eine schöne Stimmung.
Nach gesamthaft 26 Kilometern, um ca. 17 Uhr treffen wir wieder auf Peter’s Hof ein.
Wir werden abgesattelt, mit der Abschwitzdecke eingepackt und steigen wieder in den Hänger, wo uns erneut frisches Heu erwartet.
Danach fahren wir wieder nach Hause, wo wir von Aramis wiehernd empfangen werden.
Heute habe ich meinem Kleinen wieder viel Spannendes zu erzählen!
Februar 2012
Es ist sehr kalt mit viel Bise. Weil alles vereist ist machen unsere Menschen viele Spaziergänge mit uns und wir dürfen täglich 2-6 Stunden auf die Weide.
März 2012
31. März: Schaut her - ich habe einen neuen Mass-Sattel bekommen. Denselben wie Aramis. Es ist ein Desmod O'Brian von Deuber und Partner mit verstellbarer Kammer. Bald wird noch ein Sattelfell hergestellt, damit meine Reiter ganz bequem sitzen.
Mai 2012
5. Mai: Rasseschau beim Behindertenanlass von Insiemi in Wangen-Brüttisellen
Mai - Juni 2012
Cleopatra hat eine Magenentzündung mit vielen Polypen und 2 Magengeschwüren
Silvia erzählt:
Bereits im Herbst/Winter 2011/2012 fiel mir auf, dass Cleopatra übermässig schwitzte. Aus diesem Grund liess ich ein Blutbild erstellen. Resultat: Alle Werte lagen im optimalen Bereich und daher schien Cleo kerngesund. Wir dachten das starke Schwitzen könnte ein hormonelles Ungleichgewicht sein und wir sollten mal abwarten.
Dann ab dem 17. April begannen die Anfälle/Koliksymtome die sich wie folgt zeigten:
- wirkt abwesend
- Halsrecken
- Schweifschlagen
- nach dem Bauch umschauen (immer rechts)
- nach dem Bauch schlagen und mit den Hinterbeinen stampfen
Komisch
- frisst teilweise
- Bollen gut
- lässt sich mit Massagen beruhigen
Die Tierärztinnen und Tierärzte unternahmen einige Untersuchungen und besprachen den Fall gegenseitig, doch sie waren relativ ratlos. Klar war für sie, dass es sich bei den Anfällen nicht um eine Kolik im üblichen Sinne handelte. Auf Schmerzmittel und Kortison reagierte Cleopatra nicht wie erwartet.
Vom 23.05.12 bis 29.05.12 weilte Cleo im Tierspital, wo intensiv nach der Ursache gesucht und am 24. Mai eine starke Magenentzündung mit vielen Polypen und 2 Magengeschwüren festgestellt wurde. Die Behandlung mit Omeprazol (Gastrozol und Gastroguard) wurde sofort begonnen. Wir machten an einer Studie mit, die uns eine gute Kontrolle über den Krankheitsverlauf ermöglichte und wir viel Neues dazu lernten.
Protokoll der bemerkten Anfälle und der Gastroskopien:
17.04.12 - starker Anfall - 21:00-24:00 Uhr, Notfall Tierarzt (Aufgasung, Schmerzmittel wirkte)
06.05.12 - leichter Anfall - 20:30-22:15 Uhr
08.05.12 - mittlerer Anfall - <07:30-09:30 Uhr, Nachmittags = Untersuchung inkl. Gebärmtter durch Tierärztin
17.05.12 - mittlerer Anfall - 13:00-15:00 Uhr, Telefon mit Tierärztin
18.05.12 - Schmerzgesicht - Behandlung durch Armanda
22.05.12 - starker Anfall - 21:30-24:00> Uhr, Notfall Tierärztin mit Einweisung ins Tierspital (Schmerzmittel, Kortison, Magensonde, Sedierung)
24.05.12 - 1. Gastroskopie, Feststellung der Magengeschwüre und Beginn der Behandlung mit Gastrozol
24.05.12 - staker Anfall im Tierspital 22:00-03:30 Uhr
06.06.12 - 2. Gastroskopie, Entzündung etwas weniger und Geschwüre flacher, Behandlung mit Gastroguard weiterführen
07.06.12 - mittlerer Anfall nach Gastroskopie
19.06.12 - leichter Anfall - <05:45-07:45 Uhr, Telefon mit der Tierärztin
27.06.12 - leichter Anfall (ca. 30 Minuten)
20.06.12 - 3. Gastroskopie, Entzündung noch etwas vorhanden und Geschwüre noch sichtbar, Behandlung mit Gastrozol weiterführen (14 Tage volle Dosis von 13ml, 14 Tage halbe Dosis)
18.07.12 - 4. Gastroskopie, Flecken noch sichtbar, Behaldlung mit halber Dosis Gastrozol weiterführen
29.08.12 - 5. Gastroskopie, Schöne Magenschleimhaut (hell und glänzend), wieder gesund :-), ca. 4 Wochen Nachbehanlung mit Nahrungszusatz Lecitin+Pektin und danach sporadisch bei Stress wie Pferdewechsel im Stall, Tourniere, etc.
Krankenstation Stall |
Beim Besuchsspaziergang im Tierspital Zürich (Bauch ist rasiert) |
14. Juli 2012 - Geburtstag Cleopatra
.... euses Schätzli ....
August 2012
11.08.12 Spalierstehen an der Hochzeit von Tina und Reto
Ferien im Elsass, im Moulin du Waltenheim
Wir verbringen eine schöne (aber heisse und insektenreiche) Woche mit Cleo und Aramis im Elsass.
Weil es so heiss ist reiten wir täglich sehr früh am Morgen ca. 1 - 1,5 Stunden durch das wunderschöne Gelände unter fachkundiger Führung von Koni. Den Rest des Tages verbringen wir mit Faulenzen, Sehenswürdigkeiten besuchen und fein Essen. ;-)
September 2012
02.09.12: Spassathlon Winkel | 08.09.12: Patrouillenritt Wangen |
16.09.12: Besuch bei Nici und Arjen
Wir besuchen eine Freundin von Silvia im Kanton Zug. Nach der Fahrt im Frieslimobil machen wir zusammen einen schönen Ausritt an die Reuss bei sonnigstem Wetter. Nici reitet auf ihrem Friesenwallach Arjen, Silvia auf Aramis und Stefan auf mir. Natürlich dürfen wir auch baden. Arjen und ich sind ganz brav und planschen gemässigt, aber Aramis will sich hinlegen und spritzt dazu noch alle nass. Nach dem Ausritt dürfen wir auf eine riesige Weide, wo wir jedoch anstatt zu grasen hauptsächlich herum galoppieren.
September/Oktober 2012
Zeit mit Silvana:
Für 3-4 Wochen bin ich meiner Freundin Silvana unterstellt, weil Silvia einen schmerzenden Fuss hat. Wir unternehmen tolle Ausritte und manchmal üben wir uns in Dressur.
Ab und zu kommt Silvia zusammen mit Stefan zu Besuch, wo sie es sich ausser Reichweite in einem Liegestuhl gemütlich macht. Sie sagt, sie hätte Reit-Entzugserscheinungen und würde mich gerne wieder mal pflegen. Das geht nun aber noch nicht.
Dezember 2012
Romina Gedenktag
Am 19. Dezember 2011 ging unsere Freundin Romina über die Regenbogenbrücke.
Silvana organisierte ihr zu Ehren einen Gedenkritt/-marsch an dem wir gerne teilnahmen.
Die Menschen treffen im Pferdestall ein und um 13:00 Uhr gehts los zu der Stelle wo Romina von uns ging. Silvana platziert eine Kerze und alle Personen dürfen eine rote Rose hinzu legen. Nach der Trauerzeit gehts weiter mit eine Waldspaziergang. Wieder zurück im Stall warten Glühwein und Weihnachtsguetsli auf die Zweibeiner und wir Pferdis bekommen Leckerli und Birnen - "hmmmpf".
Im Reiterstübli wird noch viel über Romina geredet, die immer in unseren Herzen bleiben wird.
Von links nach rechts: Chantal mit Nitka, Stefan mit Aramis, Silvia mit Cleo, Silvana, Linda mit Sky, Tina und Vanessa mit Cäsi
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